Fächerbeschreibung für Sänger, Musiker und Musikpädagogen
Ein übergreifendes Ausbildungskonzept – abwechslungsreich, fordernd, interdisziplinär, spannend.
Hauptfach:
Hier werden die Schüler im Einzelunterricht an ihrem jeweiligen Instrument geschult. Lehrinhalte sind u.a.: instrumentenspezifische Techniken, Körperhaltung, Solokonzepte, Akkordvoicings, Skalen… Ziel ist es, zusammen mit dem jeweiligen Hauptfachlehrer sein Instrument möglichst tiefgreifend zu erkunden, um sich so noch besser musikalisch ausdrücken zu können.
Nebenfach:
Zur Auswahl stehen hier Piano und backing Vocals. Wichtig für Sängerinnen, die sich selber am Piano begleiten möchten, für Gitarristen, die ihre Band mit Gesangsharmonien unterstützen wollen, für Schlagzeuger, die ihre Songs selber schreiben und für Bläser die mehr von einem Harmonieinstrument erfahren möchten. In kleinen Gruppen wird hier äußert praxisnah an ein weiteres Instrument herangeführt. Vorkenntnisse sind hier von Vorteil aber nicht unbedingt notwendig.
Performance:
Eigenständiges Erarbeiten einer Gruppenperformance zu einem bestimmten Thema. Ensemble-Freiarbeit. Hinführung zu ersten eigenen Projekten. Anregung zur eigenen Regiearbeit. Dynamik in der Gruppe.
Sprechtechnik-Theorie:
Theorie der Sprecherziehung, Erlernen der Lauschrift, Arbeiten mit Texten, Übungen zum dialektfreien Sprechen, Anatomie der Sprechwerkzeuge Anatomie und Physiologie des Sprechens, Aussprachen, Bühnendeutsch.
Sprechtechnik-Praxis:
Atem und Stimme, Stimme und Artikulation im Zusammenspiel von Körperspannung und Atmung; Kondition und Stimme, Sprechen auf der Bühne, Körperstimmtraining, Umgang mit literarischen Texten, Übungen mit Partner- und Raumbezug, Artikulation und verschiedene Sprechtechniken, Rhythmus, Dynamik und Melodie des Sprechens auf der Bühne, Erstellen eines persönlichen Übungsplans, Textarbeit in Lyrik, Prosa und Sachtexten.
Gesang:
Atemtechnik (Grundlagen), Stimmübungen, Gesang im Ensemble/ Einzel, Unterschiede Gesangsstimme-Sprechstimme; Schulung und Kondition der Gesangsstimme, Übungen des Rhythmusgefühls, Singen nach Noten, Liedinterpretation und Präsenz auf der Bühne, Beziehung Text-Lied, verschiedene Gesangsstile, Erarbeitung eines Gesangsrepertoir.
Rhythmik:
Ein gutes „Timing“ gehört zu den wichtigsten Dingen, über die ein Musiker verfügen kann, vollkommen unabhängig von der Instrumentengruppe. Übungen zur Verbesserung der Mikrotime, Polyrhythmik, Standard-Pattern diverser Stile, metrische Modulation und Bodypercussion zum Training der rhythmischen Unabhängigkeit gehören zu den Fächerinhalten in diesem Bereich.
Musiktheorie:
Mit Hilfe der modernen Jazzharmonielehre können wir uns viele Sachverhalte und Hörgewohnheiten erklären, Akkordfolgen analysieren, Grundlagen für Songwriting und Satztechnik erlernen, Zusammenhänge besser verstehen und Notationsregeln in Zukunft selber korrekt anwenden.
Gehörbildung:
Das wichtigste Organ eines jeden Musikers ist ein gut ausgebildetes Gehör. Daher wird in der Ausbildung großen Wert auf eine breitgefächerte, praxisnahe Gehörschulung wert gelegt. Erkennen und singen von Skalen, Akkorden, Umkehrungen und Kadenzen zählen zu den Lernzielen im Fach „Gehörbildung“.
Musikpädagogik:
Auch dieses Fach wird zusammen mit den Schülern der Jungen Akademie unterrichtet. Lernen wie man anderen etwas beibringt, ist nicht nur interessant, wenn man später in diesem Bereich tätig sein möchte, sondern hilft auch die Dinge aus einem völlig anderen Blickwinkel zu sehen und selber besser zu begreifen. Hierbei werden vor allem Unterrichtsmaterialien und –Konzepte, Auftreten, Sprechen und diverse didaktische Prinzipien genauer unter die Lupe genommen.
Arrangement:
Hier werden Grundlagen in der Satztechnik vermittelt. Egal ob für Chor oder Bläsergruppen, modern oder klassisch, Sätze zu verstehen und zu schreiben will gelernt sein. Ebenso wird in diesem Fach Basiswissen zu anderen Instrumentengruppen vermittelt, was ja bekanntlich zu den elementarsten Anforderungen beim Arrangieren gehört.
Stilkunde/ Musikgeschichte:
Texas- oder Delta-Blues? R’n’B oder Soul? Swing oder Bebop? Bossa oder Afro Cuban? Interessantes und Wissenswertes aus der Musikentwickelung der letzten 100 Jahren. Namen, Stile, Kurioses und Amüsantes helfen uns die Musik, die wir heute für selbstverständlich erachten, mit anderen Ohren zu hören.
Chor-/ Orchesterleitung:
Angefangen bei einfachen Anleitungen zum Dirigieren bis hin zum Lesen von Partituren gibt dieser Kurs Hilfestellung bei der Ensembleleitung. Erfahrene Chor- und Bigband Leiter geben hier Anweisungen zum Einsingen, zeigen die Möglichkeiten einer Satzprobe oder erklären wie man Einsätze richtig vorgibt.
Live- und Studiotechnik:
Was ist ein Compressor und wie stelle ich ihn richtig ein? Wie vermeide ich Feedback auf der Bühne? Was ist die richtige Mikrofonposition für die Snare und welches Mikro wähle ich dafür . . . Fragen über Fragen die dem Musiker jeden Tag bei seiner Arbeit begegnen. Hier wird geklärt wie man verkabelt, aufstellt, anschließt, das Mischpult bedient, den Monitorsound regelt bis hin zum Homerecording der eigenen Demo-Songs.
Improvisation:
Einige der schönsten Momente in der Musikgeschichte entstanden durch spontane Eingebungen. Die Kunst der Improvisation ist eines der spannendsten und vielfältigsten, aber auch komplexesten Felder in der modernen Musik. Akkordbrechungen, allgemein gebräuchliche und exotische Skalen, ungewöhnliche Notengruppierung, Interaktion und Reaktion, Fourths und Klangbeispiele aus vielen Jahrzehnten sollen die nötigen Grundlagen dafür liefern sich in diesem Thema zurechtzufinden.
Business.
Wer als selbständiger Musiker tätig sein möchte muss sich auch mit den Gebieten Marketing, Recht, Werbung, Steuern, Selbstmanagement und Planung auseinandersetzen um nicht Gefahr zu laufen irgendwann vor einem Berg unerledigter Aufgaben zu stehen. Eine ordentlich verfasste Rechnung zu schreiben oder termingerechtes Erscheinen am Arbeitsplatz gehören eben zum professionellen Auftreten dazu.
Bühnenpräsenz:
Zusammen mit den Schauspielern der jungen Akademie wird hier im Gruppenunterricht erlernt sich auf der Bühne wohl zu fühlen. Dabei steckt mehr hinter dieser simplen Anforderung als man zunächst denkt – und jeder der schon mal etwas vor großem Publikum dargeboten hat kann das bestätigen.
Sightreading:
Notenlesen – für viele ein alltäglicher Bereich, für andere ein unangenehmes Übel. Nicht nur beim Erarbeiten von neuem Repertoire zu Hause, sondern auch als Aushilfe auf der Bühne, bei der Jazz-Jamsession, beim Unterrichten und Ensemble-/Chor leiten ist dieses Fachwissen von großer Hilfe.
Jam Session:
Viele der erlernten Dinge aus den Bereichen Improvisation, Technik, Combo, Bühnenpräsenz etc. sollten am besten sofort in die Praxis umgesetzt werden. Dazu organisiert die Schule einmal im Monat eine Session, bei der die Schüler die Gelegenheit haben sich auf der Schuleigenen Bühne vor Publikum zu beweisen.
Deutsch:
Im Deutschunterricht werden die kommunikativen und schriftlichen Fähigkeiten der Schüler entwickelt. In verschiedenen Kompetenzbereichen (Sprache und Sprachgebrauch untersuchen, kreatives Schreiben, Umgang mit moderner und klassischer Literatur) wird fächerübergreifend und allgemeinbildender Unterricht gestaltet. Zudem bekommen die Schüler einen Überblick in den theatergeschichtlichen Hintergrund verschiedener Stücke.
WORKSHOPS
Schminken & Maske:
Ein Hauch von Puder und Theaterschminke liegt in der Luft. In dem Maskenbildner Workshop werden die Grundlagen der Maskenbildnerei vermittelt. Wie wird aus einer Privatperson ein Bühnendarsteller? Wie schminkt man ein Gesicht passend zu seinem Rollencharakter, damit es auf einer großen Bühne zur Wirkung kommt? Unsere Schüler haben die Möglichkeit, Grundtechniken zu erlernen und sich auszuprobieren.